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Austria frustriert: "Ein unfassbar beschämender Auftritt"

Der Spitzenreiter der Quali-Gruppe enttäuschte im "Ländle". Spieler, Trainer und Sportdirektor setzen zur Kritik an.

Austria frustriert: Foto: © GEPA

Es war ein gebrauchter Abend für die Wiener Austria.

Die "Veilchen" wollten in der 30. Runde der ADMIRAL Bundesliga nach zuletzt zwei sieglosen Partien in Serie beim Schlusslicht ein Ausrufezeichen setzen. Es kam anders. Austria Lustenau ließ den Wienern bei deren 0:2-Niederlage (Spielbericht >>>) so gut wie keine Chance.

Die Vorarlberger nutzten die Räume, die die Austria-Hintermannschaft zuhauf angeboten hatte, eiskalt aus. Die Lustenauer erzielten neben zwei regulären Treffern auch zwei Abseitstore. Zudem war es für die Heraf-Elf keine Herkulesaufgabe, die Offensivreihe der Gäste kaltzustellen.

Einem Torerfolg kamen die Hauptstädter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte am nächsten. Doch Tin Plavotic scheiterte bei seinem Elfmeter-Versuch an Lustenau-Keeper Domenik Schierl.

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

An den Europacup ist momentan nicht zu denken

Es überraschte ein klein wenig, als der Innenverteidiger zum Strafstoß antrat. "Das war so abgemacht", stellte Austria-Trainer Michael Wimmer nach dem Spiel im "Sky"-Interview klar und suchte den Grund für die Auswärtspleite ohnehin nicht in der vergebenen Chance auf das 1:2 kurz vor dem Halbzeitpfiff.

"In der ersten Halbzeit waren wir nicht auf dem Platz. Das war ein blutleerer Auftritt. Man hat nicht gesehen, dass wir unser Ziel erreichen wollen", analysierte der Deutsche.

Das angesprochene Ziel wäre gewesen, mit einem Auswärtserfolg die Teilnahme am Europacup-Play-off-Halbfinale zu fixieren. Nach solch einem Auftritt brauche man aber ohnehin nicht über den Europacup zu reden. "Wir sollten wieder bei den einfachen Sachen anfangen. Das ist Intensität, Power. Das, was uns ausgezeichnet hat, haben wir heute alles vermissen lassen."

"Es ist eine Einstellungssache. Lustenau hat es uns vorgemacht in der ersten Halbzeit. Sie wollten jeden Zweikampf gewinnen. Das haben wir nicht geschafft", so Wimmer, der konstatiert, dass es "so nicht weitergehen kann. Wir müssen uns untereinander klar die Meinung sagen."

Ranftl: "Das ist einer Austria nicht würdig"

Eine klare Meinung zu dem Spiel hatte auch Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner. "Wir haben so gut wie alle Duelle verloren, vorne keine Torchancen kreiert. Das war ein unfassbar beschämender Auftritt der Mannschaft. Der Saljic-Auftritt war das einzige Highlight." Der 18-jährige Stripfing-Kooperationsspieler gab am Freitag sein Debüt in der heimischen Bundesliga.

Wie wird die Niederlage nun aufgearbeitet? "Es muss sich jeder hinterfragen: 'Wer ist dafür verantwortlich, dass ich mit hundert Prozent Motivation in ein Spiel hineingehe?' Das ist in der Regel der Spieler selbst. Ich brauche keinen Trainer oder ein volles Stadion, das mich motiviert."

Apropos Spieler: Reinhold Ranftl zeigte sich, wenig überraschend, ebenfalls äußert unzufrieden nach der Niederlage. "In der ersten Hälfte sind wir in zig Konter gelaufen, da haben wir richtig einfache Fehler gemacht, uns selbst angesteckt. Jeder hatte die Hosen voll."

"Bei uns muss sich jeder hinterfragen. Das ist einer Austria nicht würdig, da schließe ich mich mit ein. Aber wir müssen zusammenhalten, auch wenn es eine verkorkste Saison ist." International habe man mit solchen Leistungen jedenfalls nichts verloren, so der Routinier.


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